[19-03-2009] Dein Handyfilm im Kino



Vom 16. bis 22. April veranstalten das KoKi und das CineMotion Bremerhaven unterstützt vom Kulturamt und von der Commerzbank das LOLA Festival. Hier gibt’s die besten deutschen Filme des vergangen Jahres noch einmal geballt in einer Festivalwoche zu sehen.

Am 24. April wird der deutsche Filmpreis, die LOLA, verliehen. Die Verleihung findet im Palais am Funkturm in Berlin statt und wird im ZDF gesendet.

Doch zuvor könnt ihr einen Preis für die drei besten Handyfilme der Region gewinnen.

Preise
  • Nokia 6300 Handy
  • Ein halbes Jahr alle Filme im CineMotion umsonst*
  • Ein Coca-Cola Mountainbike

    * nach Altersfreigabe

    Teilnahmebedingungen:
  • Du bist zwischen 15 und 19 Jahre.
  • Der Film sollte nicht länger als 2 Minuten sein.
  • In dem Film muss die LOLA Statue vorkommen.

    Einsendeschluss: Donnerstag, 2. April, auf DVD

    Eine vierköpfige Jury aus der Filmbranche entscheidet.

    Der Termin, wann die drei besten Filme gezeigt werden und für Preisverleihung wird noch bekannt gegeben.

    Technische und künstlerische Tipps:

    Technische Vorraussetzungen

    Du solltest immer die höchste Aufnahmequalität Deines Handys wählen. Du kannst Deinen Film im Nachhinein immer noch in eine kleinere Datei mit schlechterer Qualität umwandeln, aber nicht umgekehrt.

    Ein großer Speicherchip für Dein videofähiges Handy ist also hilfreich um eine gute Aufnahmequalität zu erzielen. Auf einen 2-GB-Speicherchip passt ca. 1 h Film in höchster MPEG-4-Qualität.



    So werden Filme typisch filmisch und wirkungsvoll

    Am Anfang steht die Idee


    Storyboard

    Im Storyboard wird festgelegt, welche Bilder in welcher Einstellung in welcher Reihenfolge schließlich den Film ergeben sollen. Je genauer Du Dir überlegt hast was du willst, umso weniger Überraschungen gibt es nachher z.B. beim Schnitt.

    Da dein Film nicht länger als zwei Minuten sein darf, denke daran, dass Deine Filmidee nicht zuviel Inhalt oder zuviel verschiedene Ideen miteinander verstrickt. Halte das Storyboard lieber einfach und konzentriere Dich eher darauf, die einzelnen Einstellungen aussagekräftig zu gestalten.

    Um ein Storyboard zu erstellen kannst Du einzelne Kästen aufmalen, in die Du schon mal in einfacher Strichzeichnung reinzeichnest, was die Person in der Kameraeinstellung genau machen soll (bewegt sie sich von links nach rechts?, sieht man schon wo sie hingeht? was sieht man sonst im Hintergrund?) Darunter kannst Du schon den Drehort und die nötigen Requisiten, Darsteller, die Einstellungsgröße, Handlungsbeschreibung und die Bewegungs- oder Blickrichtung der Darsteller schreiben.


    Interviews
    Falls du Leute zu etwas befragen willst, wie z.B. in einem Dokumentarfilm, solltest Du Dir die Fragen vorher genau überlegen. Eigentlich bedeutet das, dass du vorher schon ungefähr weißt welche Antworten du hören willst. Du kannst eine „offene Frage“ stellen, wie z.B. „...,was sagst du dazu?“, dann wird jemand vielleicht lange Monologe schwingen, für die du keine Zeit hast und die nachher schwer zu schneiden sind. Geschlossene Fragen hingegen wie“....,siehst Du das auch so“? können mehr oder weniger nur mit „Ja“ oder „Nein“ oder „weiß nicht“ beantwortet werden. Damit kann man auch nicht allzu viel anfangen. Am besten ist also, in der Form zu fragen „...warum siehst du das so?“, oder „...was sollte man Deiner Meinung nach anders machen“. Frage also genau, dann hast Du auch kurze und knackige Statements.

    Auch für Dialoge sind zwei Minuten nicht viel Zeit. Überlege also ob die Möglichkeit hast, das was du sagen willst in Bildern auszudrücken. Zum Beispiel: Statt einer Szene in der A: „ Wieso bist du schon wieder zurück?“ , B: „ Ich habe meinen Zug verpasst“. Steckt hinter einem solchen Gespräch nicht mehr als die reine Information (z.B. A ärgert sich darüber oder man sieht an Bs Gesicht, dass er lügt), ist es sinnvoller zu zeigen, wie ihm der Zug vor der Nase wegfährt.

    Ein weiterer Tipp um die Story kurz zu halten:
    Suche Dir Menschen und Orte und Gegenstände, die für sich selbst sprechen und keine langen Erklärungen bedürfen wieso, weshalb, warum?

    Einstellungen bei Deinem Handy
    Diese muss Jeder bei seinem Handy selber bei den Videofunktionen herausfinden, da die Möglichkeiten und Optionen zu unterschiedlich sind. Grundsätzlich lohnt sich ein Blick auf (wenn vorhanden) Größe und Weißabgleich.


    Kamera

    Einstellungen
    Es gibt verschiedene Einstellungsgrößen, einmal die von ganz nah (Detail) über „Großaufnahme“, „Nahe“ bis hin zur „Halbnahen“. Die Einstellungen von weiter weg sind „Amerikanische“, „Halbtotale“, „Totale“, „Weite“.

    Detail
    Beim Detail ist nur ein Ausschnitt von einem Gesicht (z.B. nur die Augenpartie) oder einem Gegenstand (z.B. nur das Scrollrad der Mouse) zu sehen. Wenn man diese Einstellung verwendet kann es aber wichtig sein, das Gesicht oder die Maus vorher einmal ganz gezeigt zu haben, damit die Zuschauer und Zuschauerinnen die Detailaufnahme zuordnen können.

    Großaufnahme
    Bei der Großaufnahme sieht man das ganze Gesicht. Diese Einstellung ist sehr vorteilhaft, wenn Du die Mimik von Jemand zeigen willst. So kannst Du ohne Worte „beschreiben“, was die Person denkt. Stirn und Kinn können ruhig leicht angeschnitten sein.

    Nahe
    Soll das ganze Gesicht und der Schulteransatz zu sehen sein, wählst Du die Einstellung „Nahe“. Diese ist beliebt z.B. für Schuss-Gegenschuss-Szenen, d.h.: z.B. wenn zwei Personen sich unterhalten wechselt man jedes Mal die Perspektive. Spricht A, nimmt man seine Sicht auf B mit der Kamera ein und umgekehrt.

    Halbnahe
    Bei der Halbnahe ist der Protagonist oder die Protagonistin bis zur Taille im Bild. Neben der Mimik kann man hier auch durch Körpersprache (z. B. verschränkte Arme) Inhalte vermitteln.

    Amerikanische
    Die Amerikanische kommt aus dem Westerngenre und zeigt die Person so, dass der Colt im Halfter zu sehen ist.

    Halbtotale
    Hier kommt der Hintergrund mit ins Spiel. Bei einer Halbtotalen sind die Darsteller in voller Körpergröße zu sehen, dabei wird die Umgebung in der sich der Darsteller befindet vom Zuschauer bereits wahrgenommen. Mit dieser Einstellung kannst Du eine Gruppe von Menschen oder eine Örtlichkeit einzuführen.

    Totale
    In der Totalen sind die Personen recht klein, werden aber in einen größeren Zusammenhang gebracht. Mit der Totalen bietest Du eine räumliche Orientierung Deines Protagonisten an.

    Weite
    Die Weite entspricht dem Panoramablick wie z.B. beim Blick aufs Meer.



    Kameraperspektive
    Denke daran, dass Deine Kamera mit den Augen der Zuschauer sieht. Die Perspektive Deiner Handykamera auf Menschen und Dinge entspricht der, die die Zuschauer und Zuschauerinnen später auf die Leinwand haben.

    Normalsicht
    Die Kamera ist auf Augenhöhe mit den Protagonisten, also neutral. Das gilt auch beim Filmaufnahmen mit Kindern, also ab in die Knie.

    Untersicht
    Die Kamera „schaut“ von unten nach oben, wie wenn Du einen Menschen ansiehst der viel größer ist als Du. Im Film gibt die Perspektive den von unten gefilmten Personen ein Image von Macht, Sieg, Überlegenheit.

    Aufsicht
    Du bzw. die Kamera schaut auf den Protagonisten hinab. Die gefilmte Person wirkt dadurch unterlegen und eingeschüchtert.


    Subjektive
    Dies ist z.B. wenn die Schauspieler direkt in die Kamera schauen und sprechen. Damit wird der Zuschauer zum Mitspieler gemacht.



    Kameraführung

    Grundsätzlich
    Damit Deine Bilder nicht verwackeln, kannst Du Dich z.B. irgendwo anlehnen oder deinen Arm irgendwo auflegen, um mehr Halt zu haben.

    Kamerafahrt
    Wichtig für eine überzeugende Wirkung ist, dass die Fahrt ruckelfrei und nicht zu schnell ist.
    Dabei können Schubkarren, Rollstühle, Kinderwagen oder Skateboards eine große Hilfe sein, vor allem über größere Distanzen.

    Zoom
    Zooms werden allgemein eher weniger eingesetzt. Bei Handykameras kommt hinzu, dass es hier nur einen digitalen Zoom gibt, und der macht pixelige Bilder.

    Licht
    Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass es hell genug ist und das Licht zur Situation passt. Du kannst mit einer einfachen Baulampe ziemlich helles Licht schaffen. Vorsicht: Achtetet auf ungewollte Schatten, auch bei Sonnenschein.

    Ton
    Sprachaufnahme
    Wenn Du den Originalton von Kamera verwendest, sollte er möglichst sauber aufgenommen werden. Um das hinzukriegen suche nach Örtlichkeiten mit möglichst wenig Hintergrundgeräuschen. Bei Menschen geh möglichst nah an die sprechende Person heran, so dass die Sprache automatisch lauter ist, als z.B. die Autos im Hintergrund.


    Hintergrundgeräusche
    Hier lohnt es sich auch mal in Ruhe genau hinzuhören. Viele Hintergrundgeräusche fallen einem so im Alltag gar nicht auf, wie z.B. ein Computer. Störende Hintergrundgeräusche wie Autoverkehr im Hintergrund können nicht nur total nervig sein im Film. Spätestens beim Schnitt stellst Du fest, dass beim Schneiden Tonsprünge entstehen. Am besten vermeidest Du solche Hintergeräusche also. Wenn das nicht möglich ist, mache direkt nach dem Dreh noch eine Ton-Atmo. Das bedeutet Du Lässt Dein Handy einfach noch ca. eine Minute reinen Ton aufnehmen. Dann kannst Du den Sound später über die komplette Szene zu legen. Am Besten Du überprüfst den Ton schon während der Aufnahme mit einem Headset.

    Wind
    Die Handymikrofone sind sehr windempfindlich. Für wichtige Tonaufnahmen solltest du auf jeden Fall einen windgeschützten Ort wählen. Notfalls kannst Du Dir z.B. aus flauschiger Wolle einen Windschutz fürs Mikro basteln. Vorsicht: Durch schnelle Kamerabewegung erzeugst Du eigene Windgeräusche.




    Nach dem Dreh


    Vom Handy auf Computer

    1. Vom Handy werden die Filme ganz normal über USB-Verbindungskabel oder per Bluetooth auf dem Rechner gespeichert werden.


    Dateiformate/Konvertierung

    2. Das Aufnahmeformat fast aller Handys ist das.3gp-Format. Um euern Film mit einem Videoschnittprogramm bearbeiten zu können, müsst ihr Ihn zuerst in ein anderes Format konvertieren. Dafür könnt ihr z.B. das Programm „FreeVideoConverter“ benutzen.

    3. Für den Filmschnitt schließlich könnt ihr grundsätzlich natürlich entweder den „Windows Movie Maker“ benutzen, der immer dabei ist, oder „iMovie“ beim Mac. Eine kostenlose Videoschnittsoftware ist ansonsten „Cuttermaran“ benutzen. Für Fortgeschrittene bietet sich als nächste Stufe vor professioneller Schnittsoftware „Adobe Premiere“ an. Bei Adobe ist auch eine Testversion zum Download verfügbar.

    Den ferigen film exportieren

    4. Das Ganze brennt ihr schließlich als DVD, die in einem DVD-Player abgespielt werden kann.

    5. Beschriften

    Auf der DVD muss stehen:
    Dein voller Name
    Der Titel des Films
    Deine Telefonnr.

    6. Schicken an:

    Schicke dein Film auf DVD an:
    Kulturladen Grünhöfe
    Auf der Bult 5
    27574 Bremerhaven
    Stichwort: Dein Handyfilm im Kino
    Einsendeschluss: Donnerstag, 2. April

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    An: videowerkstatt@dlz-gruenhoefe.de

    Online
    Handyfilmwettbewerb
    http://www.cinemotion-kino.de/index_go_programm.php?Kino_ID=245

    LOLA Festival Bremerhaven
    http://lola2009.cinemotion-kino.de/index.html

    www.cinemotion-kino.de
    www.koki-bremerhaven.de

    Deutscher Filmpreis LOLA
    www.deutscher-filmpreis.de

    Zur Videowerkstatt:

    http://www.dlzgruenhoefe.de/prokult3.html

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